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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 42

1907 - Leipzig : Freytag
42 Ozeans Land sei. dafr hatte er auch noch andere (grnde. Portugiesische lo raunvxmat'(man ^^iuw-il-n groes Schilfrohr knstlich geschnitztes H z und einmal sogar zwei fremdartige Leichname von Westen der das L^nd ,T thl6"' 0tu6u ^ttc kin greres erlangen, als dieses nbl 'ff \ 3"erft "nbte er ^ an seine Vaterstadt um die notigen Schiffe; aber er wnrde als ein Schwrmer abgewiesen. Darauf Welt m/" h !ttufle"' bie boma,S die berhmtesten Seefahrer der Welt waren, doch auch Hier bat er vergebens. Endlich erhielt er nach 2166. 23. Kolumbus landet nach der ersten Entdeckungsreise im Hafen von Palos. (Gezeichnet von Marie Chalupe! nach Hartings Bildern aus der Geschichte.) abermaligem, achtjhrigem Warten vom König von Spanien drei kleine Schiffe und 90 Mann Bemannung, um die gefhrliche Reise anzutreten. Erste Reise des Kolumbus. Am 3. August 1492 segelte Kolumbus mit seinen Schiffen in das weite Meer hinaus. Anfangs ging die Fahrt bei schnem Wetter und gnstigem Winde glcklich von statten. Aber nach langer Fahrt kamen sie an eine Stelle, wo das Meer mit Seegras wie zugewachsen schien, so da die Schiffe stecken zu bleiben drohten. Mehr als 60 Tage waren sie bereits unterwegs, und noch immer zeigte sich nicht das gewnschte Land. Der Mut der Matrosen

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 43

1907 - Leipzig : Freytag
43 begann zu sinken, und man erzhlt sogar, da sie Kolumbus mit dem Tode bedroht htten, wenn er nicht umkehre. Dieser aber blieb standhaft, und bald sollte er belohnt werden. Es zeigten sich Vorboten des nahen Landes; Rohr und Baumste schwammen auf dem Wasser, und Landvgel flogen durch die Luft. Diesen folgten die Schiffer. Endlich in der Nacht des siebenzigsten Tages schimmerte von ferne ein Licht; am Morgen erscholl der freudige Ruf Land, Land!" und vor den glcklichen Schiffern lag eine herrliche Insel. Kolumbus sprang mit dem Degen in der einen und der Fahne in der andern Hand ans Land mitten unter die erstaunten Eingeborenen. Diese waren halbnackte Wilde von rtlicher Hautfarbe und hielten die Europer fr hhere Wesen. Kolumbus nannte die Insel San Salvador, d. h. Insel des Erlsers und nahm sie fr den König von Spanien in Besitz. Nachdem der khne Seeheld noch andere, groe Inseln an der Kste Amerikas entdeckt hatte, trat er die Heimreise an. Mit ungeheuerem Jubel wurde er in Spanien aufgenommen, und groß war das Erstaunen der Europer der die seltsamen Tiere und Menschen sowie der das viele Gold, das er mitgebracht hatte. Neue Reisen und Ende des Kolumbus. Nach dem glcklichen Ausgang der ersten Fahrt trat Kolumbus noch mehrere andere Reisen in das neu entdeckte Land an. Denn jetzt erhielt er Schiffe und Mannschaften, so viel er haben wollte. Auf der dritten Reise betrat er zum ersten Male das Festland des neu entdeckten Erdteils. Allein auf dieser dritten Reise sollte er auch den Undank der Menschen erfahren. Er war beim Könige von Spanien verleumdet worden und mute die Heimkehr in Ketten antreten. Zwar gelang es ihm mit leichter Mhe, die Anschuldigungen als falsch zu beweisen, und er durfte noch eine vierte Reise unternehmen. Aber viele Neider gnnten ihm seinen Ruhm nicht und verbitterten ihm die letzten Jahre seines Lebens, indem sie sagten: Was er getan hat, das htten wir auch gekonnt." Diese Leute soll Kolumbus einmal zu sich eingeladen haben. Als Eier aufgetragen wurden, gab er ihnen das Kunst-stck auf, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Alle versuchten es lange vergebens. Da nahm Kolumbus das Ei, drckte mit einem krftigen Schlage die Spitze ein, und es stand sofort. Da sagten sie wieder: das htten wir auch gekonnt." Kolumbus aber erwiderte: So ist es auch mit der Entdeckung; nachdem ich es vorgemacht habe, knnt ihr es nachmachen." Als Kolumbus starb, wute er noch nicht, da das Land, welches er entdeckt hatte, ein ganz neuer Weltteil sei. Er glaubte, es sei Indien; deshalb nannte er auch die Bewohner Indianer, wie sie heute noch heien. Den Namen Amerika hat das Land von einem spteren italienischen Erforscher Namens Amerigo Vespucci, erhalten.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 66

1907 - Leipzig : Freytag
66 Ozeans Land fei, dafr hatte er auch noch andere Grnde. Portugiesische Seeleute erzhlteu, man habe zuweilen groes Schilfrohr, knstlich geschnitztes Holz und einmal sogar zwei fremdartige Leichname von Westen der das Meer treiben sehen. Kolumbus hatte kein greres Verlangen, als dieses Land zu entdecken. Zuerst wandte er sich an seine Vaterstadt um die ntigen Schiffe; aber er wurde als ein Schwrmer abgewiesen. Darauf ging er zu den Portugiesen, die damals die berhmtesten Seefahrer der Welt waren; doch auch hier bat er vergebens. Endlich erhielt er nach Abb. 31. Kolumbus landet nach der ersten Entdeckungsreise im Hafen von Palos. (Gezeichnet von Marie Chalnpek nach Hartings Bildern aus der Geschichte.) * abermaligem, achtjhrigem Warten vom König von Spanien drei kleine Schiffe und 90 Mann Bemannung, um die gefhrliche Reise anzutreten. Erste Reise des Kolumbus. Am 3. August 1492 segelte Kolumbus mit seinen Schiffen in das weite Meer hinaus. Anfangs ging die Fahrt bei schnem Wetter und gnstigem Winde glcklich von statten. Aber nach langer Fahrt kamen sie an eine Stelle, wo das Meer mit Seegras wie zugewachsen schien, so da die Schiffe stecken zu bleiben drohten. Mehr als 60 Tage waren sie bereits unterwegs, und noch immer zeigte sich nicht das gewnschte Land. Der Mut der Matrosen

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 16

1907 - Leipzig : Freytag
16 Niemand verstand diese Worte. Themistokles aber sprach: Mit den hol-zernen Mauern sind die Schiffe gemeint." Auf seinen Rat gaben darauf die Athener schweren Herzens ihre Stadt den Persern zur Plnderung preis und gingen auf die Schiffe. Weiber und Kinder wurden auf die benachbarten Inseln geflchtet; die Greise hingegen konnten sich nicht ent-schlieen, die geliebte Vaterstadt zu verlassen und wollten lieber mit ihr untergehen. Die Stadt wurde von den Persern zerstrt. Die griechische Flotte hatte sich unterdessen bei der Insel Salamis auf-gestellt. Ihr gegenber lag die persische Flotte. So weit das Auge reichte, war das Meer mit Schiffen bedeckt. Da sank den Griechen der Mut, und sie wollten die Schiffe verlassen, um wieder in die Heimat zurckzukehren. Jetzt nahm The-mistokles seine Zuflucht zu einer List. Er schrieb einen Brief an den Perserknig; darin stand geschrieben: Groer König, die Griechen wollen fliehen. Ich bin dein Freund und rate dir, sie anzugreifen, solange sie noch beisammen sind." Terxes glaubte den Worten des Themistokles und schritt zum Angriff. Nun waren die Griechen gezwungen zu kmpfen. Es war aber das Meer an dieser Stelle sehr enge, so da nur wenige der persischen Schiffe am Kampfe teilnehmen konnten. Auch wehte ein fr die Perser Abb. 5. Themistokles. ungnstiger Wind. Und die Griechen erfochten einen so glnzenden Sieg, da die Trmmer der persischen Flotte weithin das Meer bedeckten, und die Gestade und Felsen ringsum mit Leichen bedeckt waren. Terxes floh; um ihn aber desto schneller aus dem Lande zu bringen, griff Themistokles zu einer neuen List. Er lie ihm sagen, die Griechen wollten die Brcke der den Hellespont abbrechen. Xerxes schenkte ihm abermals Glauben, und um nicht von der Heimat abgeschnitten zu werden, beeilte er sich, nach Asien zurckzukehren. Themistokles erntete fr die Dienste, die er seinem Vaterlande geleistet hatte, Dank und Undank. Nach der Schlacht bei Salamis war kein Name in Griechenland so gefeiert wie der feine. Als einst ganz Griechen-

5. Teil 3 - S. 40

1911 - Leipzig : Freytag
40 befinden sich die wunderbaren, in Pyramidenform aufgebauten, alten ägyptischen Königsgräber und das aus dem Sandstein herausgehauene Standbild der Sphinx. Der wichtigste Handelshafen ist das an der Nilmündung gelegene Alexandria. Ägypten hat wegen seiner Lage eine ungemein hohe Bedeutung, besonders seit der Suezkanal (sprich: sués) im Jahre 1867 hergestellt worden ist, der fast den ganzen Verkehr zwischen Europa und Asien unmittelbar bei Ägypten vorbeiführt. Sein Endpunkt im Mittelländischen Meer ist Port Said (ï), der End- punkt im Koten Meere Suez. Der Kanal ist mit Einschluß einiger von ihm benutzten Seen 160 km lang. Da er den Weg von Westeuropa nach Ostasien um mehrere tausend Kilometer verkürzt, ist er eine der wichtigsten Schiffahrt- straßen der ganzen Erde. Obwohl von Franzosen gebaut, steht er doch vollständig unter englischem Einflüsse. Das Nilgebiet war schon in alter Zeit von einem hochentwickelten Volke Fi g. 11. Ackerbau in Ägypten. (Nach einer Photographie.)] bewohnt, ist dann aber unter der Herrschaft des Islam zurückgegangen und blüht jfetzt unter europäischem Einfluß wieder auf. Die alten Stauwerke und Bewässerungs- kanäle werden wieder hergestellt und man ringt allmählich der Wüste große Ge- biete fruchtbaren Landes ab. Da der Nil die natürliche Verbindungstraße vom Mittelländischen Meere nach dem mittleren Afrika ist, hat er große Bedeutung für den Verkehr, und deshalb werden die Nilländer binnen kurzer Zeit einen großen Aufschwung erfahren. 2. Das Tropische Mittelafrika. Lage, Bodengestalt und Bewässerung. Das tropische Mittelafrika ist das Gebiet zu beiden Seiten des Äquators, das von den angrenzenden Meeren Feuchtigkeit genug erhält, um große Seen und Ströme zu entwickeln und

6. Teil 3 - S. 79

1911 - Leipzig : Freytag
79 3. Die Bergdamara (dà) haben sich vor feindlichen Nachstellungen in die nördlichen Felsschluchten zurückgezogen. 4. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus zwei Negerstämmen, den Ambo und den Herero (ô), die Rinderzucht betreiben. Die wichtigsten Siedlungen sind die in gesunder und quellenreicher Um- gebung angelegte Hauptstadt Windhuk (d. i. Windspitze) und das moderne Swakopmund, dessen Hafen durch eine Mole (Hafendamm) vor Versandung ge- schützt wird. Beide sind durch eine Feldbahn miteinander verbunden. Die Ausfuhr besteht größtenteils in Guano, Vieh und Federn, die Einfuhr in gewerblichen Erzeugnissen, vornehmlich Eisenwaren. Die zur Ansiedlung wohlgeeignete Kolonie wird sich gut entwickeln, wenn die Bodenschätze durch Eisenbahnen erreichbar gemacht werden und wenn man durch Anlage von artesischen Brunnen und künstlicher Bewässerung der Vieh- zucht und auch dem Landbau eine sichere Grundlage gibt. Ii. Togo. 1. Lage, Grenzen, Größe. Seit dem Jahre 1880 verlegten Kaufleute aus den deutschen Handelsstädten ihre Faktoreien infolge von Zollbelästigungen aus dem englischen Gebiete nach Togo (gó, d. i. Seeort). Deutsche Kriegsschiffe erschienen zum Schutze und im Jahre 1884 landete der Reichskommissär Nachtigal und hißte die deutsche Flagge in Lome. ij Die Besitzung hat nur einen Streifen der Oberguineaküste von 50 km Breite, aber eine große Tiefe und ist ungefähr doppelt so groß als Schlesien. Sie wird von dem britischen Aschantilande und dem französischen Dahome- (ê) gebiete eingefaßt. 2. Landschaftsbild. An den sandigen, hafenlosen Strand schließt sich eine sanftwellige Ebene, die mit Humus bedeckt und deshalb dicht bebaut ist. Sie steigt bis zu 300 m an und trägt namentlich Kokos- und ölpalmen sowie den Affen - brotbaum und auf den fruchtbaren Feldern Mais, Erdnuß und Baumwolle. Nach innen folgt dann ein kristallinisches Gebirge, das auf den Höhen in südöstlicher Richtung streicht und sich in zwei Hauptketten gliedert. Nach N. dacht sich das Gebirge zu einer inneren Hochfläche ab, die das Quellgebiet der Flüsse ist. 3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch heiß. Der deutsche Sudan hat nur eine Regenzeit vom Juli bis Oktober. Durch Stauwasser wird viel- fach Malaria erzeugt und durch schlechtes Trinkwasser das Schwarz Wasser- fieber; auch die Dysenterie (Darmkrankheit) kommt vor und die Schlaf- krankheit. Die Besitzung bietet ein herrliches Pflanzenbild. Als Hauptgetreide neben den bereits erwähnten Pflanzen wird die Durra gebaut, 4. Bewohner. Die an Zahl etwa l1/^ Millionen starken Eingeborenen ge- hören zu den Sudannegern. Sie sind dunkelbraun, kräftig und betreiben Acker- bau und Viehzucht. Seit alter Zeit wird die Schmiedekunst und die Töpferei betrieben; auch im Weben, Flechten und Schnitzen wird viel geleistet. Dabei besteht ein reger Handel mit dem Inlande und allwöchentlich werden Markttage abgehalten. Die größte Gewalt haben neben den Häuptlingen die Fetisch- priester.

7. Teil 3 - S. 81

1911 - Leipzig : Freytag
81 Pflanzen in der Kolonie gebaut werden können. Von hier führt eine Schmal- spurbahn nach dem fast 1000 m hoch gelegenen Buea (ê), der Gesundheitstation der Kolonie; es war bisher Sitz der Regierung. Die Lage der Kolonie im innersten Winkel von Afrika ist gut und außerdem ist der Boden sehr fruchtbar, so daß die großen Wirtschaftsgesellschaften bereits jetzt gute Erfolge haben. Es ist nur noch die Anlage von Wegen nach dem Innern erforderlich. Iv. Deutsch-Ostafrika. 1. Lage und Größe. In dem sagenhaften Goldlande Ophir, da, wo zwischen den beiden alten Kulturländern Arabien imd Indien ein lebhafter Handel besteht, der sich seit alters an der afrikanischen Küste bis nach Madagaskar hin erstreckt, erwarb die „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft P e t e r s und Genossen" im Jahre 1884 ein Stück Land, das bald unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt wurde. Langwierige Kämpfe gegen arabische Sklavenhändler wurden durch Wis s mann beendet. Durch einen Vertrag mit England wurde 1890 die Insel Helgoland gegen die vor der Küste liegende Insel Sansibar und eine andere Insel ausgetauscht und bald darauf wurde die deutsche Flagge in Dar es Salam (âm) gehißt. Das ganze Gebiet ist doppelt so groß wie das Deutsche Reich und ist somit unsere größte Kolonie. Im N. grenzt sie an Britisch - Ostafrika, im W. an den Kongostaat und im S. an das portugiesische Mozambique. 2. Bodengestalt. Die Küste ist von Korallenkalk gebildet und wegen ihrer Flachheit den Schiffen gefährlich. Eine Gliederung fehlt fast vollständig. Das Innere erfüllt ein aus Urgestein bestehendes Hochland von durch- schnittlich 1000 m Höhe. Der Tanganjikasee bildet die Grenze des Hochlandes gegen den Kongostaat. Der Ostrand des Hochlandes hat eine Reihe von Vulkanen, deren höchster der erloschene Kilimandscharo (âro) ist. Seine beiden Gipfel erreichen eine Höhe bis zu 6000 m; er ist der höchste aller vulkanischen Berge und auch der höchste von Afrika. Die Kolonie hat eigentlich zwei Küsten, eine ozeanische auf der Ostseite und eine Seenküste auf der Westseite. Hier liegt in Brockenhöhe der flache und inselreiche Viktoriarnjansa, ein Binnenmeer, das fast die Größe von Bayern er- reicht. Halb so groß ist der Spiegel des Tanganjika (i), und nur wenig kleiner der Njassa. Auch im übrigen ist das Land sehr wasserreich. Der Pangani (ani) ist bis hinauf zu den großartigen Wasserfällen schiffbar, die er ebenso wie die anderen Flüsse beim Durchbruche durch das Randgebirge bildet. Der Rufidji ist größer als der Rhein und auf 700 km weit schiffbar. Zum Viktoriasee strömt der Kagera (é), ein Quellfluß des Nil. 3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch. Die mittlere Jahres- wärme beträgt in der heißen Zeit fast 30°. An der Küste wird die War m e durch den kühlen Seewind gemildert. Eine große Regenzeit fällt in den März und April. Die Kolonie ist gesünder als andere tropische Besitzungen. Auf den Höhen bauen die Eingeborenen Bananen, Mais und Zuckerrohr; die Europäer haben, namentlich in Usambara (âra), Kaffeepflanzungen angelegt und gewinnen auch Baumwolle, Kautschuk, Kakao, Tee, Pfeffer, Zimt und Vanille. Das Hochland ist mit hohem schilfartigen Gras bedeckt, zwischen dem dornige Akazien und andere Bäume des Trockengebietes aufragen. Steinecke-Kretschmer Deutsche Erdkunde f. imittelschulen. Iii. Teil. 6

8. Teil 3 - S. 83

1911 - Leipzig : Freytag
83 Pflanzungen hinführen soll. Uber Tabora (ô) führt eine Karawanenstraße nach den Großen Seen, auf denen bereits Dampfer fahren. Der Verkehr mit dem Mutterlande wird durch die Deutsch-Ostafrikalinie (von Hamburg nach Dar es Salam 21 Tage) aufrecht erhalten. Die Ausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf öl, Hanf, Kautschuk und Guttapercha. Kopra, Kaffee und Baumwolle ; für letztere hat unsere Kolonie eine ganz besondere Bedeutung. Da am Viktoria-Njansa und im S. Gold und außerdem am Njassa- see gute Kohlen gefunden worden sind, hat die Kolonie nicht nur für die Erzeugimg von Rohstoffen große Bedeutung, sondern sie gewährt auch Aussicht auf eine gewisse industrielle Entwicklung, die um so wertvoller sein wird, als unsere Be- sitzung auch eine sehr günstige Verkehrslage besitzt, f] V. Kiautschou (Kjaudschóu). 1. Lage und Größe. 1898 wurde zwischen Deutschland und China ein Pacht- vertrag auf 99 Jahre abgeschlossen, wonach uns bei Kiautschou ein Landstück von 500 qkm überlassen wurde; dazu kommt noch eine neutrale Zone, die sich 50 km landeinwärts erstreckt. (Fig. 8.) Es liegt sehr günstig an der in das Chinesische Meer vorspringenden Halbinsel Schantung unter der Breite von Gibraltar. Eine Bucht von der Größe des Jade- busens bildet einen großen natürlichen Hafen, der sich durch zwei davor und darin liegende Inseln sehr gut als Kriegshafen absperren läßt, 2. Klima und wirtschaftliche .Bedeutung. Das Klima ist gesund. Das Land ist reich bebaut und ähnlich wie am Bodensee reiht sich Dorf an Dorf. Die stark bevölkerte Provinz Schantung hat 30 bis 40 Millionen Einwohner. Kiautschou war früher ein Hafenort, liegt aber jetzt von der Küste ent- fernt. Tsingtau ist ein durchaus moderner Badeort, doch versandet seine Bucht leider teilweise. Von hier führt eine lange Eisenbahn bis zu den Steinkohlenlagern. Die Kolonie hat eine vorzügliche Lage für den Handel und Verkehr, sowohl über See als auch nach dem Innern von China und in der Richtung nach der Sibirischen Eisenbahn. Auf jeden Fall wird sich Tsingtau als Kohlenstation ent- wickeln, aber es blüht auch jetzt schon wegen seines an Bodenschätzen und sonstigen Erzeugnissen reichen Hinterlandes sehr auf und wird vielleicht in kurzer Zeit schon der bedeutendste Hafen von Nordchina sein. Vi. Kaiser Wilhelms-Land und Südseekolonien. 1. Teile und Größe. Die Insel Neuguinea hat ihren Namen von den Spaniern deshalb bekommen, weil ihre Bewohner, die Papua (û, d. i. Krausköpfe), den Negern der afrikanischen Guineaküste ähnlich sehen. Das nicht in fremdem Besitze befindliche nordöstliche Gebiet von Neuguinea und der davor hegende Bismarckarchipel wurden 1898 von einer deutschen Handelsgesellschaft an das Reich abgetreten. Im Jahre 1886 waren vier Salomoninseln in deutschen Besitz übergegangen, von denen später infolge Vertrages zwei an England fielen. Die Inselgruppe der Karolinen wurde 1899 nebst den Palauinseln und den Marianen den Spaniern abgekauft. Die Marschallinseln wurden 1885 und 1886 besetzt. Von der Samoagruppe (ó) wurden durch Verträge mit England und der Union 1899 zwei größere und zwei kleinere Inseln von uns erworben. 6*

9. Teil 3 - S. 87

1911 - Leipzig : Freytag
87 flachen Küstengebiete, namentlich an der Astrolabebai (sprich: astrolâb) baut man Baumwolle und Kakao, in den Wäldern gewinnt man Guttapercha und Kautschuk. Der Hauptpunkt ist Friedrich Wilhelms-Hafen. (Fig. 34.) e) Die Marschallinseln werden von der in Hamburg ansässigen Jaluit- gesellschaft wirtschaftlich ausgenutzt, die ihren Namen nach der mit einem guten Hafen ausgestatteten Insel Jaluit (sprich: dschalût) hat, dem Sitze des Landes- hauptmannes. Die dicht bevölkerte Inselgruppe liefert bereits viel Kopra. (Fig. 35.) /) Die flachen Karolinen sind größtenteils Atolle (Koralleninseln) und bieten deshalb sichere Ankerplätze in ihren Lagunen. Die beiden größten Inseln der Gruppe, Yap und Ponape (pónapè), sind vulkanischer Natur. (Fig. 36.) g) Auch die Marianen sind vulkanisch und schwer zugänglich.

10. Teil 3 - S. 80

1911 - Leipzig : Freytag
80 Der Hauptort ist Lome; es ist modern gebaut und hat eine lange Lande- brücke. Von hier führt eine Eisenbahn nach Anecho(ó), die später nach der auf der Höhe befindlichen Gesundheitstation fortgeführt werden soll. 5. Verkehr. Den Verkehr zwischen Hamburg und Lome vermittelt die Wörmannlinie in drei Wochen. Die Ausfuhr besteht größtenteils in Palmkern, Kautschuk, Elfenbein, Erdnüssen und Baumwolle, die Einfuhr in Geweben, Tabak und Schnaps. Die kleine, aber dicht bevölkerte Kolonie ist zwar reich an Erzeugnissen, hat aber eine ungünstige Verkehrslage und eine zu schlechte Küste, als daß sie jemals zu höherer Bedeutung kommen könnte. Iii. Kamerun (û). 1. Lage, Grenzen, Größe. Im innersten Winkel der Biafrabai (biá) gründete im Jahre 1860 das Hamburger Haus Wörmann Faktoreien. 1884 hißte hier der berühmte Reisende Nachtigal die deutsche Flagge. Die Kolonie hat eine Küstenlinie von etwa 300 km und wird von Englisch Nigeria (ê) und dem französischen Kongogebiete begrenzt. Sie reicht bis zum Tsadsee und hat eine Fläche, die der des Deutschen Reiches nahekommt. 2. Landschaftsbild. Ejne sumpfige Schwemmlandküste zieht sich weit in das Land. Aus ihr erhebt sich der aus Basalt bestehende Kamerunberg (û), der im Götterberge bis zu 4000 m ansteigt. Die Flüsse sind teilweise schiffbar, bilden aber Stromschnellen oder große Wasserfälle. Für die Schiffbarkeit kommt besonders der zum Niger führende Benue (bênuë) in Betracht. 3. Klima und Erzeugnisse. - An der Küste beträgt die durchschnittliche Wärme bis 25°, sie wird aber durch eine Seebrise gemildert. Das Gebirgsland hat eine etwas geringere Durchschnittswärme. Die Niederschläge sind beträcht- lich; infolgedessen ist der Wald sehr üppig. Er besteht insbesondere aus Bananen, öl- und Kokospalmen sowie Seidenwollbäumen. Da die Kolonie sich durch mehrere Höhenstufen erstreckt, können die meisten Kolonialgewächse angebaut werden, namentlich Kakao, Kaffee, Tabak, Kautschuk und Vanille. 4. Bewohner. Die Bewohnerzahl beträgt etwa 3v2 Millionen und das Küstenland ist sehr dicht besiedelt. Im S. an der Küste und in den Urwäldern leben Bantuneger (á), auf der Steppe Sudanneger (â) und im Hinterlande hamitische, muhamedanische Fulbe. Der Küstenstamm der Duala (ál) ist kräftig, halb europäisiert, beschäftigt sich namentlich mit Handel, ist aber auch geschickt im Schiffbau und hat eine eigentümliche Trommelsprache entwickelt. Der Ackerbau wird durch Weiber und Sklaven betrieben. Neben den Häupt- lingen haben die Fetischpriester eine große Gewalt. Beliebt sind bei ilmen wie bei anderen Negern lange Palaver, d. s. mündliche Verhandlungen. Uberall begegnet man den Haussa (ú) als Händlern und den von Ober- guinea stammenden Krunegern als Küstenarbeitern. Bisher ist nur das Küstengebiet erschlossen. Die Ausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf die Erzeugnisse der Kokospalme, Kautschuk, Kakao und Elfenbein, die Einfuhr auf Gewebe, Alkohol und Waffen. Der Mittelpunkt der Pflanzungen ist Viktoria; es hat einen Versuchsgarten, um festzustellen, welche
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